2020 – was für ein Jahr

rueckblick

Mit großer Euphorie sind wir im Januar 2020 in das neue Jahr gestartet. Die Auftragslage war gut. Die Jahrestagung der DKG – zu der wir drei Vorträge und ein Poster beisteuern wollten – stand vor der Tür… wir freuten uns auf viele Gespräche mit alten und neuen Bekannten. Dann geschah etwas, was wir noch nie erlebt haben, eine Pandemie bremste uns aus. Kunden reduzierten Ihre Budgets, neue Aufträge blieben aus. Alle Tagungen und Messen wurden verschoben, dadurch entfiel auch eine wichtige Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen.

Es war sicherlich nicht die erste Krise, die es zu meistern galt, aber diesmal war es mehr als die Dotcom-Blase 2000 oder der Banken-Crash 2008. Diesmal wurde unser aller Leben auch im privaten Bereich beeinflusst und verändert. Nicht nur der Arbeitsplatz, sondern auch KiTa und Schulen wurden in vielen Fällen nach Hause verlegt. Geschäfte, Restaurants und Kultureinrichtungen wurden geschlossen. Eine von vielen Auswirkungen, die wir bis heute zunehmend spüren, ist der Verlust sozialer und kultureller Kontakte.

Bei WZR ist Homeoffice für die meisten Arbeiten keine Option. Das Labor lässt sich nicht mit nach Hause nehmen. So stellte sich für uns natürlich – wie für viele andere Firmen auch – die Frage, ob wir Kurzarbeit anmelden. Das Angebot war verlockend, aber wir haben uns entschlossen, die freien Kapazitäten zu nutzen und uns auf neue Themen und Projekte vorzubereiten. Mit einem entsprechenden Hygienekonzept haben wir in vollem Umfang weitergearbeitet – und der Erfolg am Jahresende gibt uns recht.

Der interdisziplinäre Austausch im Team und die gemeinsame Entwicklung kreativer Ideen und Lösungen sind für uns wesentlich für eine erfolgreiche Arbeit. An diesem Konzept haben wir auch in 2020 festgehalten. Statt Kurzarbeit haben wir in unsere Zukunft investiert.

Nachdem wir uns seit mehr als 15 Jahren mit der Additiven Fertigung von Keramik beschäftigen, haben wir uns jetzt auch den Metallen zugewendet. Bereits vor einigen Jahren haben wir erfolgreich Aluminium mittels Binder Jetting verarbeitet. Nun gehen wir systematisch in die Breite der unterschiedlichen Metalle. Um unsere Möglichkeiten weiter auszubauen, haben wir in einen weiteren Schutzgasofen investiert.

Seit einigen Jahren entwickeln wir Magnetfeldkonzentratoren mit keramischer Matrix. Diese bieten im Vergleich zu konventionellen Materialien den Vorteil, dass sie bei deutlich höheren Temperaturen eingesetzt und damit deutlich näher an das Werkstück geführt werden können. Gemeinsam mit dem Institut für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover konnten wir nun wesentliche Verbesserungen erarbeiten. 2021 können wir erste Produkte an den Markt bringen.

Durch eine neue Zusammenarbeit mit dem Institut für Geowissenschaften der Universität Bonn können wir nun Raman-Spektroskopie bei hohen Temperaturen zur Untersuchung von Sinterprozessen und von Phasenumwandlungen während des Einsatzes Feuerfester Werkstoffe einsetzen. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie hier.

Für das Binder Jetting ist die Wechselwirkung von Pulver und Tinte von größter Bedeutung. Im Rahmen einer Bachelor-Arbeit haben wir ein Messverfahren in Anlehnung an die Washburn-Methode entwickelt. Hierdurch lässt sich nun beispielsweise der Einfluss von Additiven auf das Benetzungsverhalten einer Tinte für unterschiedliche Pulver charakterisieren. Damit konnten wir die Entwicklung neuer Tinten verbessern.

Wenn die Rückverfolgbarkeit keramischer Bauteile bis zu deren Herstellung möglich sein soll, ist eine Kennzeichnung der Grünlinge unmittelbar nach deren Formgebung die einzige Möglichkeit. Wenn es um das Thema Industrie 4.0 geht, ist eine solche Rückverfolgbarkeit eine zwingende Notwendigkeit. Mit den von uns entwickelten CerTrace®-Tinten können ungesinterte Keramiken so markiert werden, dass die Beschriftung auch nach dem Sinterprozess lesbar ist. Durch die Zusammenarbeit mit König & Bauer Coding kann unsere Tinte nun auch mit einem in der Industrie etablierten Drucker aufgetragen werden.

Unter den Bedingungen der Pandemie hat das online-Marketing eine noch größere Bedeutung erlangt und wurde daher auch bei uns im vergangenen Jahr mit Nachdruck verbessert. Im Vordergrund stand zunächst die Gestaltung unserer neuen Web-Seite www.wzr.cc , die wir bereits vor einigen Monaten veröffentlicht haben. Unseren Newsletter verschicken wir nun monatlich und möchten Sie auf diesem Wege auf dem Laufenden halten.

Im letzten Quartal den Jahres 2020 zeichneten sich für uns erste Erfolge unserer Bemühungen ab: Neue Projekte für 2021 wurden abgesprochen, ein positiver Trend zeichnet sich ab. Auch wenn ein Ende der Pandemie noch nicht in Sicht ist, sind wir sehr zuversichtlich ins neue Jahr gestartet.

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How to VPP?

2023 war ein ereignisreiches Jahr bei WZR – insbesondere in Hinblick auf die Neuerungen in unserem 3D-Drucker Sortiment. Mit unserem VPP–Drucker CeraFab S65 von Lithoz haben wir nun ein weiteres AM Verfahren im Haus, dessen Möglichkeiten wir auch direkt für unser öffentlich gefördertes Projekt Redox3D in vollen Zügen ausschöpfen.

Poröse Keramiken und wofür sie verwendet werden können

Die Bestimmung der offenen Porosität und Rohdichte ist neben der Bestimmung der Festigkeit die häufigste Analyse, die wir bei uns im Haus durchführen – und auch eine der simpelsten. Trotzdem ist sie eine der wichtigsten Prüfmethoden, um eine Probe (zum Teil sogar zerstörungsfrei) zu charakterisieren. Denn über die offene Porosität können direkt Schlüsse auf andere physikalische Eigenschaften gezogen werden.

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Wer uns auf unserer Tagung „Keramik+“ oder zu einem späteren Zeitpunkt besucht hat, wird ihn schon gesehen haben: Unseren neuesten 3D-Drucker. Der CeraFab S65 der Firma Lithoz arbeitet nach dem VPP-Verfahren, bei dem ein partikelgefülltes Harz durch Licht ausgehärtet wird und welches auch das Drucken von sehr filigranen Strukturen erlaubt. Mehr Informationen zum VPP-Verfahren haben wir hier zusammengestellt.

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