Binder Jetting mit Keramik
-
Additive Fertigung
Komplette Prozessentwicklung bis zum 3D Bauteil aus technischer Keramik
-
Binder Jetting
Binder Jetting - der Pulverbett basierte 3D Druck mit Keramik
-
Ablauf
Wie funktioniert die Schichtlegung beim Binder Jetting?
-
Keramische Pulver
Welche keramischen Pulver werden für dieses 3D-Druckverfahren verwendet?
-
Tinten
Welche Tinten werden verwendet und wie erhöhen sie die Dichte der keramischen Bauteile?
-
Vor-& Nachteile
Welche Vor- und Nachteile hat der Binder Jetting-Prozess?
-
Restriktionen
Welche Restriktionen für die Konstruktion von Bauteilen gibt es?
-
Ansprechpartner
Hakimeh Wakily
Additive Fertigung
Komplette Prozessentwicklung bis zum 3D Bauteil aus technischer Keramik
Durch unsere langjährige Erfahrung und die beschriebenen Prüfungen können wir Kunden, die in die additive Fertigung einsteigen wollen, den kompletten Prozess von Materialentwicklung (Pulver und Tinten), über Prozessentwicklung, bis hin zum fertigen 3D-gedruckten Bauteil bieten.
Egal ob Material- und Prozess-Neuentwicklungen oder die direkte Fertigung von gewünschten Bauteilen aus unseren Standardmaterialien CerPrint-Alox1 und CerPrint-LT01 – wir haben das Know-how und die individuellen Lösungen für Sie.
Binder Jetting
Binder Jetting - der Pulverbett basierte 3D Druck mit Keramik
Binder Jetting ist eine Form der additiven Fertigung, die häufig auch als Pulverbett basierter 3D-Druck bezeichnet wird. Der Prozess des Binder Jettings beruht auf der Inkjet-Technologie. Ähnlich einem Tintenstrahldrucker wird ein Substrat, in diesem Fall eine keramische Pulveroberfläche, mittels eines Druckkopfes bedruckt. Die Vorlage für die zu druckenden Teile wird als CAD-Datei bereitgestellt, die digital in Scheiben (Slices) mit gewünschter Schichtdicke zerlegt wird (üblicherweise 50 – 200 µm). Anstatt einer Druckertinte wird eine Bindertinte verwendet, die die Pulverpartikel untereinander verklebt. Das Pulver wird Schicht für Schicht aufgetragen und bedruckt, wobei sich das Pulverbett nach jedem Druckvorgang um eine Schicht in z-Richtung nach unten bewegt. Die Auftragung der Schichten erfolgt durch eine rotierende Walze in x-Richtung, der Druckkopf bewegt sich in xy-Richtung. Somit wird das Bauteil von unten nach oben aufgebaut, wobei das übrige, nicht gebundene Pulver bei diesem Vorgang eine Stützfunktion übernimmt.
Ablauf
Wie funktioniert die Schichtlegung beim Binder Jetting
Eine rotierende Walze fördert das Pulver von dem Vorratsbehälter in den Bauraum. Ziel ist es, ein möglichst dichtes Pulverbett mit glatter, homogener Oberfläche herzustellen. Entscheidend hierfür ist zum einen die Schichtdicke, die auf die jeweilige Korngröße des eingesetzten Pulvers abgestimmt wird. Zum anderen spielt die Rotationsgeschwindigkeit, sowie die Verfahrgeschwindigkeit der Walze eine entscheidende Rolle für die Qualität der Pulveroberfläche. Diese Parameter stehen in engem Zusammenhang mit den Fließeigenschaften sowie der Verdichtbarkeit des Pulvers.
Wie funktioniert der Druckprozess im Binder Jetting?
Was geschieht nach Beendigung des 3D-Druckprozesses?
Nachdem die letzte Schicht gedruckt wurde, muss das Bauteil im Pulver trocknen (je nach Größe 2 bis 8 Stunden). Anschließend kann das Bauteil aus dem Pulverbett entnommen werden. Mit Pinsel und/oder Druckluft kann das lose Pulver entfernt werden. Damit liegt der sogenannte Grünkörper vor, der lediglich durch den aufgedruckten und ausgehärteten Binder zusammenhält.
keramische Pulver
Welche keramischen Pulver werden für dieses 3D-Druckverfahren verwendet?
Tinten
Welche Tinten werden verwendet und wie erhöhen sie die Dichte der keramischen Bauteile?
Standardmäßig werden einfache Bindertinten verdruckt. Dies sind Flüssigkeiten, in denen ein organischer Binder gelöst ist, welcher die Pulverpartikel verklebt. Da keramische Bauteile, die mittels Binder Jetting hergestellt werden, in der Regel eine relativ hohe Porosität aufweisen, haben wir mit Keramikpartikeln gefüllte Tinten entwickelt, die sich mit industriellen Tintensystemen und Druckköpfen verarbeiten lassen. Durch den Einsatz von Keramikpartikeln in der Tinte, die dem Pulverbett entsprechen, kann die Dichte des gebrannten Bauteils signifikant erhöht werden. Zudem ist der Einsatz von Partikeln (keramisch oder auch metallisch) möglich, die nicht dem Pulverbett entsprechen. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Herstellung von Multi-Material-Bauteilen. Wie bei den eingesetzten Pulvern müssen auch die verwendeten Tinten bestimmte Eigenschaften erfüllen, um im Binder Jetting eingesetzt werden zu können. Hierzu zählen insbesondere die Viskosität, die Oberflächenspannung, sowie die zeitabhängige Stabilität (Phasentrennung, Sedimentation). Auch zur Tintenherstellung und -bewertung haben wir ein eigenes Labor mit entsprechenden Prüfmethoden, wodurch wir individuelle Tinten für die Ansprüche unserer Kunden entwickeln können.
Vor-& Nachteile
Welche Vor- und Nachteile hat der Binder Jetting-Prozess?
Vorteile Binder Jetting
- Hohe Prozessgeschwindigkeit
- 30 Sekunden / Druckschicht
- Es können mehrere verschiedene Bauteile gleichzeitig gedruckt werden
- Kein Stützmaterial notwendig
- Die schichtweise aufgebauten Bauteile werden vom umgebenden Pulver gestützt, welches zudem wiederverwendet werden kann
- Komplexe Geometrien
- Überhänge, Hinterschneidungen, Löcher usw. sind möglich
- Durch die geringe Schichtdicke (50 – 200 µm) können auch filigrane Bauteile mit einer hohen Genauigkeit gefertigt werden
- Multi-Material
- Durch den Einsatz von partikelgefüllten Tinten können verschiedene Materialien in das Bauteil gedruckt werden
Nachteile Binder Jetting
- Meist hohe Porosität
- Da das Pulver im Prozess generell nicht hoch verdichtet wird, weisen die Bauteile eine vergleichsweise hohe Porosität auf. Dies ist werkstoffabhängig und kann mit partikelgefüllten Tinten optimiert werden.
- Geringe Festigkeit
- Entsprechend der hohen Porosität, weisen die Bauteile eine vergleichsweise geringe Festigkeit auf. Auch hier ist eine Optimierung mit partikelgefüllten Tinten möglich
- Freilegen aus dem Pulverbett
- Die gedruckten Bauteile müssen aus dem überschüssigen Pulver entfernt werden. Je nach Komplexität des Bauteils, kann dies sehr aufwendig sein.
Restriktionen
Welche Restriktionen für die Konstruktion von Bauteilen gibt es?
Maximale Bauteilgröße
180 x 180 x 150 mm (Länge x Breite x Höhe)
Kanäle
Durchmesser des Kanals sollte mindestens 1/10 der Länge des Kanals betragen
Wandstärke
Wände sollten eine Stärke von mindestens 2 mm aufweisen
Ecken/Kanten
Sollten immer abgerundet sein
Hohlräume
Hohlräume dürfen nicht vollständig geschlossen sein
Ansprechpartner
Hakimeh Wakily
- Hakimeh Wakily
- h.wakily@wzr.cc
- +49 2226 1698-28